Bergwerk Käpfnach Bergwerk Käpfnach
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Arbeitsblatt Bergwerk Käpfnach (Sage)

Die Sage von den Chäpfner Bergwerks Zwergen!

Es geschah vor langer Zeit, bevor der Kreuzritter Johannes Stumpf in Bubikon seine berühmte Chronik über die Kohlenfunde am Zürichsee schrieb. Aus dem fernen Italien waren eines Tages seltsame kleine Leute aufgetaucht. Sie hatten Geheimnisvolles vor, indem sie sich schon morgens früh im nahen Aabachtobel rumtrieben. Gar Wunderliches soll sich im Bereich des Wasserfalls ereignet haben, einzelne wollten die kleinen Fremden an der Raststätte dort hinten um das Feuer tanzen gesehen haben. Auch sollen immer wieder diese Fremden an den Horgner Markt gekommen sein und mit echtem Gold notwendige Waren erstanden haben, sodass sich manch einer fragte, woher das Gold stammen könnte. Man munkelte unter den Einwohnern, dass die Fremden eine ergiebige Goldader entdeckt hätten. Es kam vor, dass Krämer und Händler ein Goldstück geschenkt bekamen, teils für ein nettes Wort, teils für eine kleine Handreichung. Die Gäste aus fremden Landen trugen auch Schürfwerkzeuge wie Hammer, Haue und Stangen bei sich, und in der Hand trugen sie häufig Oel-Laternen, die ihnen bei ihren Erkundungen Licht bringen sollten. Die Chäpfner Bauern wunderten sich über das seltsame Tun der Gäste und unterhielten sich in der Chäpfner Taverne mit immer abenteuerlicheren Geschichten. Ein kräftiger junger Bauer, der in Käpfnach nebenbei eine Ziegelei betrieb, wollte dieser Sache auf den Grund gehen und prahlte vor den anderen, er würde diesen Zwergen schon auf die Schliche kommen. Und so geschah es auch. Er stand in aller Herrgottsfrühe auf und verbarg sich hinter Gebüschen, um auf die muntere Schar der Kleinen zu warten, die sich in Richtung Aabachtobel in den Wald begaben. Er schlich ihnen nach, verbarg sich immer wieder, um nicht aufzufallen. Und wirklich: Die Fremden entfernten Gebüsche von einem Eingang in den dunklen Berg und verschwanden einer nach dem anderen im Innern. Der Bauer wagte sich nicht ins Dunkle, doch wollte er auf die Wiederkehr der Zwerge warten und ihnen womöglich die Beute abjagen. Nach einer Weile kamen die Fremden wieder aus dem Berg, schwerbeladen mit zugedeckten Körben. Wie eine Furie rannte der Bauer auf die Fremden los und versuchte ihnen einen solchen Schrecken einzujagen, dass sie die Körbe fallen liessen und mit jämmerlichem Wehklagen das Weite suchten. Der Bauer nahm die Decken von den Körben, doch nur schwarze Kohle kam zum Vorschein, sodass der Bauer ganz enttäuscht war und an Zauberei dachte. Von den Fremden war nach diesem Ereignis keine Spur mehr zu finden, wollten sie doch mit diesen unfreundlichen Einwohnern nichts mehr zu tun haben. Erst Jahrzehnte später erinnerten sich die Einwohner wieder dieser Kohle und begannen das "schwarze Gold" in mühseliger Arbeit abzubauen und anstelle des teuren Holzes in Haus und Hof zu verwenden!

Aufgaben:
1) Welches sind die typischen Merkmale einer Sage?

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2) Welche Sagengestalten kommen immer wieder vor?

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3) Wo wird Wirklichkeit und Sage vermischt?

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4) Suche ähnliche Sagen!

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