Bergwerk Käpfnach
Paul Bächtiger, Klosterweg 3, CH-8810 Horgen, 01 725 05 82
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Arbeitsblatt Bergwerk Käpfnach (Sage)
Die Sage von den Chäpfner Bergwerks Zwergen!
Es geschah vor langer Zeit, bevor der Kreuzritter Johannes Stumpf in
Bubikon seine berühmte Chronik über die Kohlenfunde am Zürichsee
schrieb. Aus dem fernen Italien waren eines Tages seltsame kleine Leute
aufgetaucht. Sie hatten Geheimnisvolles vor, indem sie sich schon
morgens früh im nahen Aabachtobel rumtrieben. Gar Wunderliches soll sich
im Bereich des Wasserfalls ereignet haben, einzelne wollten die kleinen
Fremden an der Raststätte dort hinten um das Feuer tanzen gesehen haben.
Auch sollen immer wieder diese Fremden an den Horgner Markt
gekommen sein und mit echtem Gold notwendige Waren erstanden haben,
sodass sich manch einer fragte, woher das Gold stammen könnte. Man
munkelte unter den Einwohnern, dass die Fremden eine ergiebige Goldader
entdeckt hätten. Es kam vor, dass Krämer und Händler ein Goldstück
geschenkt bekamen, teils für ein nettes Wort, teils für eine kleine
Handreichung. Die Gäste aus fremden Landen trugen auch Schürfwerkzeuge
wie Hammer, Haue und Stangen bei sich, und in der Hand trugen sie häufig
Oel-Laternen, die ihnen bei ihren Erkundungen Licht bringen sollten.
Die Chäpfner Bauern wunderten sich über das seltsame Tun der Gäste und
unterhielten sich in der Chäpfner Taverne mit immer abenteuerlicheren
Geschichten. Ein kräftiger junger Bauer, der in Käpfnach nebenbei eine
Ziegelei betrieb, wollte dieser Sache auf den Grund gehen und prahlte
vor den anderen, er würde diesen Zwergen schon auf die Schliche kommen.
Und so geschah es auch. Er stand in aller Herrgottsfrühe auf und verbarg
sich hinter Gebüschen, um auf die muntere Schar der Kleinen zu warten,
die sich in Richtung Aabachtobel in den Wald begaben. Er schlich ihnen
nach, verbarg sich immer wieder, um nicht aufzufallen. Und wirklich: Die
Fremden entfernten Gebüsche von einem Eingang in den dunklen Berg und
verschwanden einer nach dem anderen im Innern. Der Bauer wagte sich
nicht ins Dunkle, doch wollte er auf die Wiederkehr der Zwerge warten
und ihnen womöglich die Beute abjagen. Nach einer Weile kamen die
Fremden wieder aus dem Berg, schwerbeladen mit zugedeckten Körben. Wie
eine Furie rannte der Bauer auf die Fremden los und versuchte ihnen
einen solchen Schrecken einzujagen, dass sie die Körbe fallen liessen
und mit jämmerlichem Wehklagen das Weite suchten. Der Bauer nahm die
Decken von den Körben, doch nur schwarze Kohle kam zum Vorschein, sodass
der Bauer ganz enttäuscht war und an Zauberei dachte. Von den Fremden
war nach diesem Ereignis keine Spur mehr zu finden, wollten sie doch mit
diesen unfreundlichen Einwohnern nichts mehr zu tun haben.
Erst Jahrzehnte später erinnerten sich die Einwohner wieder dieser Kohle
und begannen das "schwarze Gold" in mühseliger Arbeit abzubauen und
anstelle des teuren Holzes in Haus und Hof zu verwenden!
Aufgaben:
1) Welches sind die typischen Merkmale einer Sage?
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2) Welche Sagengestalten kommen immer wieder vor?
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3) Wo wird Wirklichkeit und Sage vermischt?
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4) Suche ähnliche Sagen!
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